07 May
07May

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Als ich die wundervoll gearbeitete achteckige Tischplatte zum ersten Mal sah, konnte ich mich kaum daran sattsehen. Ein breiter achteckiger Ring aus edlem Nussbaumfurnier mit ins Zentrum gerichteter astiger Maserung, äussere und innere Holz Intarsienstreifen aus helleren und dunkleren Rhomben mit dunklem Rand sowie eine längs gerichtete Umrandung, die innen eine eingelegte achteckige Schieferplatte umschliesst. Als äusserer Schutz umfängt in entsprechenden Abschnitten eine etwa drei Zentimeter dicke Holzleiste ebenfalls aus Nussbaum die achteckige Platte. Als Unterlage dient eine massive, verleimte Tannenholzplatte. 

Das Untergestell, der Schragen,  mit den vier nach aussen schräg abgewinkelten im mittleren Bereich gedrechselten Tischbeinen wird von vier verzapften Streben zusammengehalten. Unter dem Tischblatt sind zwei parallele Hartholzführungen für die Schublade befestigt. Deshalb sind zwei schmalere Nussbaumstreben tiefer gesetzt, damit die lange Schublade geöffnet werden kann. Die beiden Streben parallel zur Schublade sind ebenfalls aus dunklerem Nussbaumholz wie die Schubladenführungen, an die sie direkt anschliessen und weisen eine an der Unterseite geschweifte Verzierung auf. Aus praktischen Gründen mussten die Beine unten angesetzt werden, da die Menschen früher bekanntlich im Durchschnitt kleiner waren als heute. 

Vier Personen können an diesem Tisch bequem Platz nehmen und gemeinsam essen. Ich kann ihn mir gut auch als Spieltisch vorstellen. So erfüllt er noch heute seinen Zweck und nimmt trotzdem nicht zu viel Raum ein. Als wunderschöne professionell restaurierte Antiquität erfreut er im eleganten Ambiente das Auge der Besucher und natürlich auch der Besitzer. Solche Schragentische in dieser Qualität sind heute rar und haben im Gegensatz zu vielen anderen Antiquitäten ihren Wert kaum eingebüsst. 

Bei der Recherche habe ich gesehen, dass es Bündner Schragentische in unterschiedlicher Form gibt. Neben den achteckigen wie in unserem Angebot, gibt es auch rechteckige, quadratische und runde Formen. Gemeinsam habe sie das typisch Untergestell, den Schragen, mit den nach aussen abgewinkelten Beinen. Sie können aus unterschiedlichem Holz sein, massiv oder furniert. Nicht alle haben eingelegte Schieferplatten. Bei den einen sind die Querstreben etwa auf Fusshöhe angebracht. Je nach Qualität variieren auch die Preise. Wenn man Glück hat findet man auch einmal ein einfaches Exemplar im Brockenhaus. 

Es ist doch erstaunlich, dass sich diese Tische auch heute noch grosser Beliebtheit erfreuen. Hat man einmal eine solche Antiquität erworben, trennt man sich nicht mehr so leicht von ihr. Sie sind zeitlos, passen gut in sehr unterschiedliches Interieur und versprühen dort ihren rustikalen Charme. Wie andere Antiquitäten lassen sie sich auch mit modernen Designmöbeln kombinieren. Wenn sie einmal ein paar hundert Jahre auf dem Buckel haben, spricht nichts dagegen, dass sie noch manche kommende Generation überleben werden.  

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